Geschichte - Entwicklung

Pro mente Sucht blickt auf eine lange Tradition im Rahmen von pro mente Oberösterreich zurück. Der Verein pro mente OÖ startete im eigentlichen Sinne mit einer Einrichtung der Suchttherapie:

 

1971 wurde unter dem Eindruck des raschen Anwachsens der Zahl jugendlicher Konsumenten illegaler Drogen die Jugend- und Drogenberatungsstelle Point in Linz gegründet.

 

 

Die Erweiterung des Suchtbereiches der letzten Jahre zeigt sich an Hand der abgebildeten Chronologie: 

1981 Drogentherapiestation Erlenhof in Volkersdorf bei Enns (Übersiedlung nach Prambachkirchen 1998)
1994 Institut Suchtprävention
1996 Integrationshof Liebenau
1996 Übernahme der Drogenberatungsstellen Braunau, Steyr und Vöcklabruck vom Land OÖ
2000 Integrationshof Braunau in Gilgenberg
2004 Move - niederschwellige Jugend- und Suchtarbeit Braunau
2004 Drogenberatung Ried als Außenstelle von Ego Braunau
2007 baseCamp – niederschwellige Suchtarbeit Vöcklabruck
2008 Alkoholberatung Rohrbach

 

Beratung, Betreuung , Wohnform und Therapie

 

Pro mente OÖ bietet heute in zehn ambulanten Suchtberatungsstellen Hilfe für Menschen mit Suchtproblemen. Es sind dies die Beratungsstellen „Ego“ in Braunau und Ried im Innkreis, „Point“ in Linz, Rohrbach und Perg, „x-dream“ in Steyr und Kirchdorf sowie „Ikarus“ in Vöcklabruck, Gmunden und Bad Ischl. Pro mente Sucht bietet überdies eine stationäre Therapie für Menschen mit Alkohol-, Drogen- oder Medikamentenabhängigkeit und stellt Wohn- und Lebensformen für Menschen mit psychiatrischer Diagnose bei gleichzeitiger Alkoholproblematik zur Verfügung. "Move" in Braunau und "baseCamp" in Vöcklabruck sind niederschwellige und leicht zugängliche Angebote für junge Menschen mit Suchtproblemen. 2.130 Personen mit Suchtproblemen oder Suchterkrankung wurden 2007 von pro mente OÖ. unterstützt. Das ist um etwa zwei Prozent weniger als im Jahr davor. 17.933 mal wurden die Angebote von KundInnen kontaktiert, ein Rückgang um knapp 7 Prozent. Eine Ursache dafür ist die neue Suchtgiftverordnung des Bundes, die seit März 2007 gültig ist und im vergangenen Jahr dazu geführt hat, dass Menschen mit schwerer Suchterkrankung Beratungsstellen weniger als zuvor aufgesucht haben oder an diese zugewiesen worden sind. Wir haben in einer Pressekonferenz auf diese unerwünschte Nebenwirkung der Verordnung hingewiesen; eine Lösung für Oberösterreich wird erarbeitet.

 

Aufwändiger wurde zudem die Betreuungen durch komplexe Problemstellungen, sodass bei gleich bleibenden Ressourcen weniger Menschen unterstützt werden konnten.

Der „ Erlenhof “, Therapiestation für Drogen- und Medikamentenabhängige, zeigt, dass für PatientInnen auch nach Abschluss der stationären Therapie mehr Unterstützung notwendig sei; dafür fehlen aber die Mittel.

 

Eine deutliche Zunahme an Erstanfragen von Menschen mit schwerer Alkoholerkrankung hatte die Alkoholberatung in Braunau zu verzeichnen, bedingt durch die Zuweisung aus der regionalen Psychiatrie. Zu beobachten war überdies, dass bei den Beratungen und Gruppengesprächen die Wechselwirkung von Depression oder Angststörung mit der Alkoholerkrankung thematisiert wurde. Die Gruppenangebote hierfür werden vorwiegend durch Honorarkräfte möglich. Deren Finanzierung wurde gekürzt, eine kontinuierliche Betreuung, die für diese KundInnen notwendig wäre, konnte nicht gewährleistet werden.

 

2007 neu gegründet wurde das baseCamp in Vöcklabruck, das leicht zugängliche Unterstützung, Beratung und Begleitung im Sucht- und Lebensalltag vor allem für junge Menschen bietet. Das Angebot ist kostenlos, anonym und vertraulich. Es reicht von warmen Mahlzeiten über ärztliche Beratung (auch ohne e-card) bis hin zum Gratis-Spritzen-Tausch. baseCamp wurde mit insgesamt 43 KundInnen und 387 KundInnen-Kontakten von Beginn weg gut angenommen.

 
Geschäftsfeldleitung Sucht