Gefahren und Risiken

Konsumform

Substitutionsmittel müssen oral - also über den Mund eingenommen werden. Nur so kann die Wirkung über einen Zeitraum von mindestens 24 Stunden gewährleistet werden.

Wenn Sie das Substitutionsmittel anders konsumieren, wie etwa durch die Nase oder intravenös, gefährden Sie Ihre Gesundheit. Eine nicht ordnungsgemäße Einnahme führt außerdem zu Problemen mit der Behörde.

Bestimmte beigesetzte Stoffe in den Substitutionsmedikamenten (Talkum, Sirup, u.a.) können beim „Junken“ die kleinen Blutgefäße verstopfen und Venen sowie Gewebe schädigen. Dadurch können Organe wie z.B. Lunge und Augen schwer und dauerhaft geschädigt werden. Da man durch eine andere Konsumform die zeitverzögernde Wirkung (retard-Wirkung) umgeht, wird die ganze Dosis auf einmal im Körper freigesetzt. Dies kann sehr leicht zu einer Überdosierung führen. Durch den gemeinsamen Gebrauch von Nadeln, Sniefröhrchen u.a. Utensilien erhöhen Sie außerdem die Gefahr an Infektionen wie Hepatitis C, HIV, etc. zu erkranken. Nähere Infos zum Thema SAFER USE bekommen Sie in jeder Beratungsstelle oder niederschwelligen Suchteinrichtung.

 

Abbruch der Substitutionstherapie

Eine besondere Gefahr besteht nach einem Entzug oder nach längerer Konsumpause.

Da sich der Körper nach kurzer Zeit wieder umstellt, kann es leicht zu einer Überdosierung kommen - auch mit der Dosis, die Sie vor der Konsumpause gut vertragen haben!

Wenn Sie nach einer längeren Unterbrechung wieder Drogen konsumieren, seien Sie besonders vorsichtig bei der Dosierung. Kontaktieren Sie möglichst rasch eine substituierende Ärztin. Rückfälle sind kein persönliches Versagen! Nehmen Sie aber das Angebot wahr, den Rückfall in der Beratungsstelle zu bearbeiten um Alternativen zu finden.

 

Weitergabe

Abgesehen davon, dass Sie sich strafbar machen (auch wenn Sie kein Geld dafür verlangen), birgt die Weitergabe von Substitutionsmittelen viele Risiken. Sie können bei anderen nicht einschätzen, wie sehr sich diese durch den Konsum Ihres Substitutionsmittels gefährden. Wenn Sie für sich selbst Substitutionsmittel

am Schwarzmarkt besorgen, wissen Sie nicht genau, ob der Inhalt nicht verändert wurde.

Substitutionsmittel sollten Sie deshalb nur von einer Ärztin oder einer Apothekerin nehmen.

 

Sichere Aufbewahrung der Medikamente

Achten Sie bitte darauf Ihre Medikamente nicht extremen Temperaturen wie etwa im Auto, etc. auszusetzen. Wenn Sie die Substitutionsmittel mit nach Hause nehmen, sorgen Sie bitte auch immer dafür, dass sie versperrt aufbewahrt werden und Kinder oder andere Besucher keinen Zugang dazu haben. Nähere Informationen dazu erhalten Sie auch in den Beratungsstellen. Die Mitarbeiterinnen helfen Ihnen gerne weiter und unterliegen der Schweigepflicht!

 

Ernährung

Auch wenn für Sie die Frage nach der richtigen Ernährung und regelmäßigen Bewegung nebensächlich erscheinen mag, steckt darin ein großes Potential für eine verbesserte Gesundheit und mehr Wohlbefinden.

Durch abwechslungsreiche, regelmäßige und ausgewogene Ernährung unterstützen Sie Ihren Körper optimal um das Abwehrsystem zu stärken, Wundheilung zu fördern, Entzündungen zu hemmen.

Achten Sie darauf, dass Sie mehr Obst, Gemüse und Vollkornprodukte essen, ausreichend Wasser trinken und tierisches Eiweiß, Fette und Zucker reduzieren.

Und wer dem Körper alle lebensnotwendigen Bausteine zuführt und sich ausgewogen ernährt, fühlt sich einfach wohler... probieren Sie es aus!

 

Ausblick

Abschließend ist es wichtig zu erwähnen, dass die Substitutionsbehandlung individuell geplant und durchgeführt wird. Es gibt weder pauschale Rezepte noch eine festgelegte Dauer. Möglicherweise

haben sich Ihre Lebensverhältnisse stabilisiert, sodass Sie eine Entzugsbehandlung in Erwägung ziehen und sich darüber informieren möchten. Andererseits kann die Substitution auch die richtige Behandlungsform auf Dauer sein. Auf jeden Fall soll ein Ausstieg aus der Behandlung unter ärztlicher und psychosozialer Begleitung stattfinden. Auch wenn Sie die Substitutionstherapie aus irgendwelchen Gründen abbrechen

möchten, ist es empfehlenswert, eine geeignete und risikoarme Vorgehensweise mit Ärztin und/oder Beraterin zu besprechen.