Das Wiener Institut für Suchtprävention bietet mit www.canreduce.at ein neues kostenloses Online-Programm zur Konsumreduktion Cannabis an. Ursprünglich in der Schweiz entwickelt, wurde es in Wien adaptiert und wird seit Jänner 2019 angeboten. Zielgruppe sind Menschen, die ihren Cannabiskonsum reduzieren oder ganz damit aufhören wollen. Der digitale Kurs besteht aus einem Konsumtagebuch, acht Modulen und wissenswerten Informationen zu Cannabis. Alle Module werden dem Nutzer kostenlos zur Verfügung gestellt. Das Angebot ist anonym, online und daher ortsunabhängig, jederzeit abrufbar und funktioniert via Smartphone, Tablet oder PC. Begleitet wird das Programm durch eine wissenschaftliche Studie.

Wie wirkt Cannabis?

Die psychische Wirkung von Cannabis kann sehr unterschiedlich sein und folgt keinem bestimmten Wirkungsmuster. Generell kann man sagen, dass Cannabis die bereits vorhandenen Gefühle und Stimmungen – sowohl positive als auch negative – verstärkt.

Es gibt eine Vielzahl von Einflussfaktoren , die die Wirkung von Cannabis bestimmen.

 

Wichtig sind hier vor allem:

  • die Höhe der Dosis
  • die momentane Stimmungslage und Erwartungshaltung
  • der Einfluss der Umwelt und Umgebung während des Konsums
  • die psychische Stabilität der Person.

 

 

Berichtet wird über folgende akute psychische Wirkungen :

  • Gefühle der Entspannung, der inneren Ruhe und Ausgeglichenheit
  • Heiterkeit und gesteigerte Kommunikationsfähigkeit
  • Gelegentlich führ der Gebrauch zur Intensivierung von Sinneswahrnehmungen (halluzinogene Wirkung), z. B. akustischer und visueller Art oder auch im sexuellen Erleben.
  • Verstärkung von Durst und Hungergefühlen
  • Verstärkung der Gefühlslage
  • Gefühle wie Scham, Angst und Freude können gleichzeitig bestehen
  • Zeiterleben ist verlängert
  • Logisches Denken ist gestört.

 

 

Es können folgende unerwünschte akute psychische Wirkungen auftreten :

  • Wahrnehmungs- uns Konzentrationsstörungen
  • Antriebsminderung
  • Angst, Panik, Orientierungsverlust
  • Furcht vor Verselbständigung der Gedanken
  • Alptraumartige halluzinationsähnliche Erlebnisse.

 

 

Akute körperliche Wirkungen können sein:

  • Mundtrockenheit, Herzrasen
  • Anstieg des Blutdrucks, Senkung des Augeninnendrucks
  • Leichte Steigerung der Herz- bzw. Pulsfrequenz
  • Rötung der Augen, Beeinträchtigung des Kurzzeitgedächtnisses und Verminderung der Reaktionsfähigkeit
  • Übelkeit.

 

 

Die Wirkungsdauer von Cannabis kann je nach Art und Menge des Konsums unterschiedlich sein. Beim Rauchen von Cannabis stellt sich die Wirkung meist unmittelbar nach dem Konsum ein. Die Wirkung hält 1 – 4 Stunden an, wobei das „High“-Gefühl nicht abrupt, sondern allmählich abnimmt.

Bei der oralen Aufnahme von Cannabis z. B. durch Kekse, wirkt die Droge frühestens eine halbe Stunde nach dem Gebrauch. Die Wirkung tritt hier verzögert, dann allerdings oft plötzlich ein und kann sich noch langsam steigern. Die Dosierung ist daher schwieriger. Die Wirkung hält je nach Dosis ca. 5 Stunden an und lässt dann allmählich nach.

Der Abbau von Cannabisprodukten im Körper kann aufgrund der Ablagerung im Fettgewebe bis zu 30 Tagen dauern. Cannabisgebrauch kann man deshalb noch längere Zeit nach dem letzten Konsum im Urin nachweisen.