Abhängigkeit oder "Ich bin kein Alkoholiker"
Eine Alkoholabhängigkeit liegt vor, wenn mindestens drei der folgenden Kriterien auftreten:
Die psychische/seelische Abhängigkeit ist v.a. durch den Kontrollverlust, den zwanghaften Drang und die Zentriertheit des Denkens an den Alkohol gekennzeichnet.
Die physische/körperliche Abhängigkeit erkennt man an der Unfähigkeit zur Abs tinenz, körperlichen Entzugssymptomen und der zunehmenden Alkoholtoleranz mit Steigerung der Trinkmenge.
Es kann eine psychische oder eine physische Abhängigkeit vorliegen häufig aber eine Kombination von beidem.
Verschiedene Phasen
Behandlungsmöglichkeiten und Nachsorge
Bei der Behandlung von Alkoholmissbrauch oder Abhängigkeit wird von verschiedenen Therapieschritten ausgegangen. Die Behandlung vollzieht sich in den folgenden Phasen: Kontaktaufnahme,
Entgiftung, Entwöhnungsbehandlung und Nachsorge .
Die Entgiftung (Alkoholentzug) geschieht bei Vorliegen körperlicher Entzugserscheinungen ambulant zu Hause mit ärztlicher Unterstützung oder stationär im Krankenhaus.
Die weitere Behandlung kann ambulant in Alkoholberatungsstellen, in Tageskliniken oder stationär in spezialisierten Therapieeinrichtungen erfolgen.
Welche Behandlungsform für welche Person zu welchem Zeitpunkt sinnvoll ist, wird gemeinsam mit den Betroffenen geklärt. Um so schwerwiegender die psychosozialen und gesundheitlichen Schäden der Abhängigkeit sind, um so eher ist eine stationäre Entwöhnungsbehandlung nötig. Nach einer ambulanten oder stationären Entwöhnung ist auf jeden Fall eine Nachsorge (Besuche von Selbsthilfegruppen, Teilnahme an therapeutischen Gruppen, Inanspruchnahme von Einzelgesprächen) angezeigt. Die Betroffenen können dadurch bei den alltäglichen Herausforderungen einer „normalen“ nüchternen Lebensgestaltung begleitet und unterstützt werden .
Auf seine Gesundheit zu schauen indem man sich anderen gegenüber gut abgrenzen kann, nein sagen kann ohne sich gleich schuldig zu fühlen, Entscheidungen trifft und Verantwortung übernimmt, kann wieder zu einem hohen Wert für betroffene Menschen werden